Vom 5. August bis 24. September: Mit PSS 20 als Gesamtkunstwerk für Burg in Bad Lippspringe.

Eine Burg im Wan­del der Zeit

Die Burg Bad Lippspringe war sieben Wochen lang ultramarinblau. Und das vom 5. August bis zum 24. September. Eine Aktion des Kulturfonds Bad Lippspringe e.V. mit dem Künstler HA Schult im Rahmen des Zukunftsprojektes Aqua Viva. Umgesetzt durch den Denkmalschützer Ulrich Nüthen, dem Senior der Philipp Nüthen Bau und Denkmal, Bad Lippspringe. Für die Realisation sorgte die PSS Interservice mit einer pigmentierten Rezeptur des reversiblen Oberflächenschutzes
PSS 20.

Die Burg Bad Lippspringe, erstmals 1312 urkundlich erwähnt, ist Zeitzeuge des Wandels von Epochen. Zuletzt in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Standort der Burgruine mit dem Umbau zum Kongresshaus zum zentralen kulturellen Ort der Stadt. Ihr Standort direkt an der Quelle der Lippe machte sie zum unmittelbaren Gegenstand einer aktuellen Kunstaktion. Der Umweltkünstler HA Schult stellte das zentrale Element Wasser in den Mittelpunkt seiner Aktion. Dabei wurde die Burgruine am Quellort der Lippe im Rahmen der einzigartigen Kunst-Installation selbst zum Ausdrucksträger und für einen Zeitraum von sieben Wochen blau gefärbt.
Initiator ist der Kulturfond Bad Lippspringe e.V., die Installation kreierte der Künstler HA Schult. “Entscheidend ist, dass die Burg nicht farbig illuminiert wird – wie heute allerorten üblich, sondern die Burgruine zum autonomen Kunstwerk und Hinweisgeber auf den Zustand unser aller Tuns wird”, sagt HA Schult. Mit der unmittelbaren Lage an der Quelle der Lippe wurde die Burg damit zum idealen Ort, um auf das zentrale Thema Wasser hinzuweisen. Es geht um Wasser als Quell allen organischen Lebens – ohne Wasser, ohne Flüssigkeit, verdorrt alles. Die Medienbilder von Hitzewellen in diesem Sommer in Südeuropa potenzieren die politische Aktualität dieses Projekts. Daher der intensive Farbton Utramarinblau.

Mit zweckentfremdetem Oberflächenschutz
Auf die technische Lösung für die Realisation der blau eingefärbten Burg kam Restaurator Ulrich Nüthen, Mitglied im Kulturfond Bad Lippspringe. Aus der großen Erfahrung im Denkmalschutz kam ihm der Gedanke, dass es mit dem reversiblen Graffitischutz PSS 20 gehen muss, zumal dieser auf Basis von Polysacchariden völlig unbedenklich und umweltgerecht ist. Das Unternehmen Philipp Nüthen Bau und Denkmal ist in der Restaurierung und im Neubau tätig. Es erhält historische Objekte und schützt deren Wert für die Zukunft. So auch an der Burgruine und daher ein sorgsames und bewusstes Handeln im Rahmen der Kunst-Installation. „Nach der ersten Idee für diese technische Umsetzung begannen wir, gemeinsam mit der PSS Interservice mit lebensmittelechten Pigmenten das transparente Oberflächenschutzsystem einzufärben“, berichtet Ulrich Nüthen, „die große Kunst in diesem Fall war, die richtige Rezeptur zu finden – für eine intensive Farbgebung unter Beibehalt der Funktionalität des Opferschichtsystems.“ Letztendlich konnte die Rezeptur durch Praxistests definiert und industriell gefertigt werden.

PSS 20 – der umweltgerechte und reversible Oberflächenschutz
PSS 20 wird vielfach an historischen Bauten eingesetzt und schützt dort unsichtbar vor Graffiti und Verschmutzungen. Der transparente Oberflächenschutz wurde durch diese Kunstinstallation und die blaue Pigmentierung erstmals sichtbar, und seine Funktionalität war gut zu erkennen. Über sieben Wochen umhüllte der blau pigmentierte Oberflächenschutz den Naturstein der Burgruine, um schließlich denkbar einfach entfernt zu werden. Denn PSS 20 ist ein hauchdünner Schutzfilm auf Basis von Polysacchariden (Stärke/Zellulose). Der Graffitischutz ist absolut ökologisch und unbedenklich. Und der Schutzfilm ist reversibel – ein sogenanntes Opferschichtsystem. Der PSS 20 Graffitischutz legt sich auf die zu schützende Oberfläche. Mittels heißem Wasser (60 °C) quillt das Opferschichtsystem an und kann dann mit sanftem Druck rückstandslos entfernt werden. Die in Wasser gelösten Pigmente wurden aufgefangen, getrennt und fachgerecht entsorgt.

Mit Ende der Aktion wandelte sich die Burgruine sich einmal mehr und erstrahlte wieder in gelblichem Naturstein.

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